Dienstag, 26. Januar 2010

TOCOTRONIC Schall & Wahn

Ah ja, und dann noch das hier:
Denkt man jetzt "Fleurop?" liegt man falsch.
Neues Tocotronic-Album! YES!














Also, neues Tocotronic-Album nach zweieinhalb Jahren. War auch mal wieder fällig, dachte man sich da schon seit einer Weile. Und dann ist es ja doch immer ziemlich plötzlich da, und man ist ganz vewirrt (Blumenstrauß...hmmm...schön! Schall & Wahn...aha aha!), und hin und hergerissen (Vorab-Single...naja) und man freut sich natürlich (TOCOTRONIC, Puppe! Yeah!).

Na dann:

  1. Das Album trägt wieder nicht dazu bei Tocotronic-Hasser mit der Band zu versöhnen, das ist mal klar. Aber der Zug ist wahrscheinlich auch abgefahren. Und letztendlich ist das auch gut so.
  2. Weiterhin regiert als Grundthema die Absage an sich. Auf dem letzten Album war das noch "Sag alles ab" jetzt ist es "Macht es nicht selbst". Um es kurz zu machen, ich fand "Sag alles ab" absolut grandios und famos und finde "Macht es nicht selbst" nur so semi-schmissig. Ich verstehe zwar, warum das Lied so ist, wie es ist in diesem Gassenhauerstil, zwischen Marsch, Punk und Schlager, aber zum wirklich gernhaben, reicht es nicht. (Oha, wenn das mal keine virtuellen Prügel hagelt! Aber mit denen, die man am liebsten mag, muss man ja auch ehrlich sein. Fragt mal zum Beispiel meinen – von meiner oft zu harschen Kritik nicht verschont gebliebenen – Bruder!) Weiterhin "Bitte Oszillieren Sie". Taugt meiner Meinung nach auch nur als Idee eines Liedes, aber nicht dazu, dass man es sich gerne anhört.
  3. Aber dann gibt es (wie immer – zum Glück!) wieder Lieder die wirklich großartig sind, und die man sich dann auch verlässlich in der Dauerschleife anhören kann und vor allem auch anhören will: "Die Folter endet nie" (schöne plingelige Gitarren), "Schall und Wahn" (was für ein luftiges Lied!), das wirklich rührende "Im Zweifel für den Zweifel" ist hervorragend für nachts im Zug (ja, hier wo ich jetzt wohne, wird gerne auch nachts mit dem Zug durch die Gegend gefahren, was daran liegen mag, dass hier nachts noch Züge fahren) und – mein Favorit – "Keine Meisterwerke mehr". Was für ein großartiges Lied! Es fängt schmissig an (mit einem schepprigen Knall), geht schmissig weiter (Gitarre, Gitarre, Gitarre...Yes!) und hört auch schmissig wieder auf. (Das klingt banal, aber Lieder, die dann auch zur richtigen Zeit aufhören gibts es garnicht so viele.) Außerdem ist es weder verrätselt noch pathetisch und an den richtigen Stellen entbehrt es sogar nicht einer gewissen Heiterkeit. Und wie herrlich ist eigentlich der dahinjubilierende Gesang "Keine Meisterwerke mehr"? Super ist das! Und wer kann schon nein sagen zu einem Lied, indem das Gitarrensolo vorher angesagt wird? Eben, Freunde. Ich hörs gleich nochmal. Jawoll!
  4. Und eine B-Seite die man wirklich nicht missen möchte ist "Abschied von den Eltern". Sollte ich jemals eine größere Seereise antreten, werde ich an Deck stehen mit einer Möwe auf der Schulter und "Abschied von den Eltern" hören.
In diesem Sinne:
Tschau!


8 Kommentare:

msiii hat gesagt…

Klasse! Endlich mal was feines zu lesen ;)
Sonst ist hier ja immer so '1 Bild tumblen und nix wie weg'

ncotb hat gesagt…

Yes, das liest sich wie selbst gedacht!

mezzadore hat gesagt…

Danke! Und das obwohl kein einziger Link vorhanden ist. Fürs internet völlig ungeeignet!

keptn hat gesagt…

Hör ich mir doch gleich mal an.

Anonym hat gesagt…

Diese Band ist mir egal, aber ich mag Frau Mezzadores Berichte!

schnur hat gesagt…

Da bin ich absolut Deiner Meinung liebe Mezzadore.
Und wie die anderen schon gesagt haben:
Wundervoll wie Du schreibst.

1080p hat gesagt…

Applaus! Applaus! Und zum beim Thema Tocotronic sind wir scheinbar mal wieder einer Meinung. Manche Dinge ändern sich nie. In diesem Sinne: Sag alles ab!

mezzadore hat gesagt…

Danke, Freunde! Das geht runter wie Öl, ne?