Mittwoch, 5. November 2008

Da krieg ich Emotionen



Grad bei meinem ersten Filmfest-Vortrag gewesen: 'CGI, GFX und Emotionen - Special Effects in Videospielen' und 4 Euro Eintritt bezahlt für - nix!

Franz Stradal (einer der wenigen deutschen Spieleentwickler, die mir überhaupt namentlich bekannt sind) hat ganze 35 Minuten Gemeinplätze zum besten gegeben und wenn er sich nicht mehrfach in seinen Powerpoint-Folien verklickt hätte wär er noch schneller fertig gewesen. Das ausgearbeitetste war seine Wikipaedia-Erklärung was Ambient Occlusion ist, ansonsten war Oberflächlichkeit. Der extrem trivialen Beleg, das Computerspiele zu sportlichem Ehrgeiz, Adrenalinausschüttung und Schreckmomenten führen können steigerte sich zur Aussage, das Spiele durchaus lustig sein können. Sein einziges Beispiel dafür: eine mündlich vorgetragene Szene, in der Leisure Suit Larry (ca. 1990) in die Apotheke ging und ein Kondom kaufen wollte. Genauso Mario Barth-artig ging es weiter zum Höhepunkt seines Vortrags: Mehr als Action, Angst und Slapstick können Spiele nicht erzeugen, z.B. können sie den Spieler nicht zum Weinen bringen. Gezeigt hat er dazu nichts, weil das ja eben nicht geht und es daher keine Beispiele gibt.

Das einzige, was mir gut gefallen hat waren die hübschen Screenshots aus Dead Space - wobei ich sehe grad, die stehen alle auf der ersten Suchergebnisseite von Google :(
Okay, um wieder runter zu kommen guck ich jetzt 3x hintereinander die heutige Zero Punctuation Folge über Dead Space...


6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hmmm. Ich bin mir nicht sicher, ob Spiele einen nicht doch zum weinen bringen können. Ich werd das mal ausprobieren und ne Runde ET spielen...

Anonym hat gesagt…

Zu Emotionen in Videospielen gibt es sooooo viele interessante Beispiele:
Final Fantasy (7!) und Fahrenheit sind die emotional heftigsten Spiele ever.
Auch gut: FEAR, Halflife, Mafia, Bophamets Fluch, Syberia, Resident Evil, Silent Hill...

Wie man so ein schönes Thema langweilig gestalten kann ist mir unbegreiflich ^^

Anonym hat gesagt…

Immerhin gibt es noch Vorträge, die so schlecht sind, dass man weinen könnte! Man kann ja auch nicht ALLES diesen verflixten Videospielen überlassen!

msiii hat gesagt…

@Shortee: Auf einige interessante Kommentare zu Fahrenheit hatte ich auch stark gehoft - aber 'Effekte' hat er strikt auf Pixel und Shader bezogen und Geräusche, Kameraeinstellungen oder Storywendungen komplett außen vor gelassen.

Heute mache ich nen neuen Versuch: 17.30h Bildgestaltung in Videospielen und 20h the one and only Fitze Nohr himself zur Konvergenz von Filmen und Games. Kann ja nur noch besser werden, daher hoffe ich ja auch auf die Monkey Island-Party am Samstag im LOT Theater :)

Anonym hat gesagt…

Die besten Spiele die ich je gespielt habe, hatten eigtl fast alle keine gute Grafik ^^

Polygone und Shader können eigentlich keine wirklichen Emotionen auslösen. Man ekelt sich vielleicht über deteilgetreue, fotorealistische Splatterszenen oder bewundert eine Landschaft mitsamt perfekter Flora und echt wirkender Materialien, aber solche Effekte können bestenfalls ein gutes Spiel (mit superber Spieltiefe, Geschichte, Sound und Präsentation) unterstützen.
Von "Heavy Rain" erwarte ich in dieser Hinsicht einiges, aber damit erzähl ich dir ja bestimmt nix Neues ^^

Du musst unbedingt von der MonkeyIslandParty berichten, ich bin ganz neidisch :)

msiii hat gesagt…

Ich geb mein bestes :)

Vortrag/Demo gestern über Trickjumping (vornehmlich in Quake 3) und Speedruns war übrigens echt unterhaltsam und voll entschädigend für den schlechten Anfang der Reihe :)