Mittwoch, 15. August 2007

Das Jungsheft und das Giddyheft



Die heißen wirklich so. Also das Jungsheft weil Jungs drin sind und Giddy... ähm... da zitier ich mal:„Es gibt Playboy und Co., wo alle perfekt und durchgetrimmt aussehen und auf der anderen Seite Happy Weekend und Konsorten, wo nur Gabys und Tiffys zu sehen sind. Nichts dazwischen. Deshalb nun das Giddyheft. Et voilà!“
Dementsprechend finden sich darin „lecker” Mädchen und Jungs namens Aline, Bambi, Nina, Jasmine, Jonathan, Tim, Felix oder Sebastian (auch die heißen wohl wirklich so). Nicht perfekt und auch nicht „durchgetrimmt”. Das sieht dann in etwas so aus wie Suicide Girls (oder Jungs) nur mit ohne Pircings und Tatoos. Ein DIY-Pornoheftchen ist ja in Zeiten von youPorn eigentlich nicht erwähnenswert - da spar ich jetzt hier auch mal mit Fotos. Ich finde aber auch die Hefte sind deutlich mehr :)



Für den Umschlag ist wohl absichtlich mattes Papier gewählt worden (wegen der sprichwörtlichen Hochglanzheftchen und so) darin gibts auf je 60 klassisch gehefteten Seiten im A5-Format neben nackter Haut im Originalzustand aber überraschend viel zu lesen, das ich wirklich lohnend zu lesen finde. Die Texstseiten sind schlicht, fubktional und fast ein wenig lieblos gestaltet, wie Bindung, Papier und Druck eigentlich auch - also eher kein typisches Designheftchen von Designern für ebensolche.

Die Texte selbst haben mir aber viel Vergnügen bereitet. In der Rubrik „Schnickes den wir brauchen” stellt Tanja Godlewsky vom Büro FRAM Gadgets vor, die ich wirklich noch nicht anderswo gesehen hab und „Jungs erklären...” (z.B. Stellungen) find ich wirklich lustig.

Noch besser gefallen mir die Einzelartikel. „The Lick Job” dreht sich natürlich um Lecken mit Stil, ich möchte hier nicht unerwähnt lassen, das Maren ausdrücklich und ungefragt lobte, das dies der erste Artikel zum Thema sei, wo wirklich jemand mit Ahnung schreibt. Bei „Krummes Ding” hats mich dann wirklich vor Lachen umgehauen, großartige Beobachtungen männlicher Kommunikation und Befindlichkeiten (von einem Kerl geschrieben). Überhaupt finde ich, das das Konzept der zwei Hefte auf bestmöglichste Weise fehlgeschlagen ist - eigentlich sind beide Hefte für Jungs UND Mädchen gleichermaßen, ich hab über jedes Heft einzeln mehr gelacht als über alle Neons und ZeitCampus'e dieses Jahres zusammen.




Neben dem autobiografisch angehauchten Lesestoff gibts noch ne Fotoreportage „Männervoltigieren” (angezogen) und Themenartikel (Ode an Jarvis Cocker, Groupietum,...) die als Abrundung alle sehr in Ordnung gehen. Überraschend schön und find ich aber die Illustrationen, die ja eigentlich auch nur Nebenprodukte im Pornoheft sind.

Das Giddyheft ist die Erstausgabe, das Jungsheft ist immerhin schon Nummer 4, sie kosten je 6 Euro, wofür sie dann aber auch praktisch werbefrei sind.

http://www.jungsheft.de/



Nächsten Mittwoch nehm ich mir wieder ein Designmagazin mit Hochschul-Hintergrund zur Hand :)


4 Kommentare:

schnur hat gesagt…

Na gut Herr M* -> ich kaufs!

ellen resident hat gesagt…

Mann, er macht es wirklich wahr und schreibt tolle Artikel über tolle Magazine. Respekt.

mezzadore hat gesagt…

gute idee (beide hefte).
halte das für ne echte marktlücke.

Ninifaye hat gesagt…

Gekauft.